Das Agile Manifest entstammt der Feder von Softwareentwicklern. Das merkt man zu Teilen am Vokabular, wenn die Rede davon ist bessere Wege zu entdecken, um Software zu entwickeln oder funktionierende Software in das Zentrum der Bemühungen zu stellen.
Doch die zugrundeliegenden Gedanken: Engere und bessere Zusammenarbeit, Kundenzufriedenheit als höchste Priorität und Projekte um motivierte Individuen zu errichten – das entspricht der Denkweise, die mich am agilen Manifest begeistert und auch auf andere Projekte übertragbar ist.
Über eine neutralere Formulierung habe ich mir bei meinem Artikel „Das agile Mindset“ auch schon Gedanken gemacht. Daniel Dubbel ist in seinem Blog „Inspect & Adapt“ noch ein Stück weiter gegangen und hat ein Agiles Manifest für Alle verfasst.
So heißt es dort dann zum Beispiel:
Wir erschließen bessere Wege, Kundennutzen zu liefern, indem wir es selbst tun und anderen dabei helfen.
Den ganzen Artikel findet ihr hier: Ist das agile Manifest noch zeitgemäß?
Ich finde diesen Ansatz das Agile Manifest generischer zu formulieren gut, stoße mich allerdings geringfügig an einer Formulierung. Nämlich: „Veränderungen anstoßen mehr als das Befolgen eines Plans“
Ich finde, dass hier der ursprüngliche Sinn von „Responding to change over following a plan“ verloren geht.
Veränderungen anstoßen, also aktiv darauf hinarbeiten, kann sicherlich sinnvoll sein. Aber im agilen Manifest geht es (nach meinem Verständnis) eher darum offen für Veränderungen zu sein. Egal aus welcher Richtung sie kommen: aus dem Team (weil sich ein Designaspekt vielleicht besser gestalten lässt als es im Plan steht) oder vom Kunden (weil sich beispielsweise dessen Anforderungen ändern).
Demzufolge wäre mein Vorschlag: Offen für Veränderung mehr als das Befolgen eines Plans.