Buchempfehlung: Die 5 Dysfunktionen eines Teams

In "Die 5 Dysfunktionen eines Teams" geht es um Teamwork beziehungsweise genaugenommen darum, warum Teams trotz vorhandenen Talents und erheblicher Wettbewerbsvorteile scheitern....

Written by Patrick Schönfeld · 2 min read >
Gegenstand technischer Probleme - das trifft auf Teamarbeit nicht immer zu

In „Die 5 Dysfunktionen eines Teams“ geht es um Teamwork beziehungsweise genaugenommen darum, warum Teams trotz vorhandenen Talents und erheblicher Wettbewerbsvorteile scheitern.

Im Buch wird die fiktive Geschichte von Kathryn Peterson erzählt, die als CEO bei einem Unternehmen namens DecisionTech eingestellt wird. Das Unternehmen befindet sich trotz großem Potenzials in einer Schieflage – es hat Schwierigkeiten neue Kunden zu gewinnen und zu wachsen – und Kathryn soll den Karren aus dem Dreck ziehen.

Doch sie findet ein Management-Team vor, das weit mehr Probleme hat als die Kundengewinnung. Alle arbeiten in besten Absichten und voller Überzeugung in unterschiedliche Richtungen und gefährden so den Erfolg des Unternehmens.

Die 5 Dysfunktionen eines Teams

Die Business-Fabel erzählt die Geschichte von DecisionTech mit einem bestimmten Zweck: zur Demonstration der fünf Dysfunktionen, wie diese sich in der Praxis darstellen können – und wieso sie Gift für erfolgreiche Zusammenarbeit sind.

Die 5 Dysfunktionen sind:

  1. Fehlendes Vertrauen
  2. Scheu vor Konflikten
  3. Fehlendes Engagement / Commitment
  4. Scheu vor Verantwortung
  5. Fehlende Ergebnisorientierung

Fehlendes Vertrauen

Eigentlich keine große Überraschung, dass fehlendes Vertrauen ein Problem für effektives Teamwork ist.

Schließlich ist es die Wurzel einiger sehr kontraproduktiver Verhaltensweisen.

In diesem Fall ist übrigens die Art von Vertrauen gemeint, die sich auch mit dem Begriff Psychologische Sicherheit umschreiben lässt, also die Bereitschaft Fehler und Schwächen einzugestehen oder sich aus dem Fenster zu lehnen.

Scheu vor Konflikten

Die zuvor genannte Dysfunktionalität bereitet den Nährboden für die zweite Dysfunktion: Scheu vor Konflikten.

Dabei sollte man Konflikt nicht falsch verstehen: nur weil in Meetings womöglich lauthals diskutiert wird, ist das nicht unbedingt ein Zeichen für gesunde Konflikte.

Wo kein Vertrauen herrscht, wird taktiert statt leidenschaftlich und ergebnisoffen zu diskutieren. Die Beteiligten tun sich dann schwer Ideen einzubringen, bei denen Sie Gegenwind erwarten, geben selten oder nur verhalten Kontra – oder breiten ihre Kritik an Personen nur hinter deren Rücken aus.

Fehlendes Engagement

Wenn die Teammitglieder das Gefühl haben, ihre Meinungen und Ideen nicht einbringen zu können, wird es ihnen schwer fallen, die resultierenden Entscheidungen zu akzeptieren oder gar engagiert mitzutragen.

Ein echtes Commitment kann so nicht entstehen, sondern allenfalls Dienst nach Vorschrift. Und das aus Sicht des Autors sogar, wenn sie bei einer Besprechung Zustimmung vortäuschen.

Scheu vor Verantwortung

Ohne Commitment fällt es aber auch schwer, die Verantwortung für die Umsetzung von Entscheidungen zu übernehmen oder gar Verantwortung von anderen dafür einzufordern.

Während die einzelnen Personen womöglich sogar ihre Pflicht tun, werden sie wohl kaum die Bereitschaft aufbringen, andere Teammitglieder zur Rede zu stellen, wenn diese es nicht tun.

Warum sollte man schließlich einen Konflikt eingehen, für eine Entscheidung hinter der man selbst nicht steht?

Fehlende Ergebnisorientierung

Letztlich entsteht eine Atmosphäre, in der sich die Leute darauf einstellen, nicht zur Verantwortung und Rechenschaft gezogen zu werden.

In einer solchen Atmosphäre ist es äußerst unwahrscheinlich, dass Teammitglieder die Gruppenziele über die Bedürfnisse der eigenen Person (wie Ego, Karriere, Anerkennung) stellen. Eingeständnisse in der eigenen Abteilung zugunsten von anderen? Fehlanzeige.

Ergebnisse entstehen in einer solchen Atmosphäre eher als zufälliges Nebenprodukt, aber ganz sicher nicht nach Plan.

Und nun?

Das Buch besteht gewissermaßen aus zwei Teilen: zunächst wird die Business-Fabel erzählt und dann wird das eigentliche Modell vorgestellt.

Dieser Teil beinhaltet:

  • eine detaillierte Vorstellung der einzelnen Dysfunktionen, wie sie ineinandergreifen und woran man sie erkennen kann
  • zu jeder der Dysfunktionen auch Gegenbeispiele, also wie sich vertrauensvolle Teams in der Praxis darstellen
  • ein Fragebogen für eine erste Team-Selbsteinschätzung
  • konkrete Vorschläge zur Überwindung der einzelnen Dysfunktionen, einschließlich hilfreicher Experimente

Schließlich enthält das Buch einen Abschnitt über das Thema Zeit beziehungsweise über die Scheu so viel Zeit in Meetings miteinander zu verbringen statt „die richtige Arbeit“ zu erledigen – ein bekanntes Dilemma.

Zusammenfassung und Fazit

Das Buch gibt einen sehr praxisnahen Einblick in mögliche Probleme, die effektives Teamwork erschweren oder sogar verhindern können.

Neben einer lesenswerten Business-Fabel enthält es einen kurz und knackigen fachlichen Teil, der einige interessante Informationen liefert und konkrete Vorschläge macht.

Aus meiner Sicht ist „Die 5 Dysfunktionen eines Teams“ ein Buch (Affliate-Link), das jeder Manager aber auch jeder Scrum Master oder agiler Coach gelesen haben sollten.

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