Ich weise immer wieder gerne darauf hin, dass agile Arbeitsweise vor allem eine Frage der richtigen Einstellung zu Menschen und Zusammenarbeit ist. Auch Scrum baut auf einem Wertesystem auf, dessen Werte im Nachfolgenden beschrieben werden.
Commitment, Mut, Fokus, Offenheit, Respekt
Commitment
Ein wesentlicher Aspekt in Scrum ist, dass sich das Team darauf verständigt, innerhalb einer jeden Iteration (Sprint) ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Dahinter steht die psychologische Erkenntnis, dass Selbstverpflichtung die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass wir gefasste Pläne auch umsetzen.
Mut
Agilität bedeutet Veränderung – um sich den daraus ergebenden Herausforderungen und Risiken zu stellen, braucht es Mut.
Gleichermaßen gilt das für Selbstorganisation: Wir müssen als Team regelmäßig Entscheidungen treffen – zum Beispiel was wir in einem Sprint erledigen können und was nicht. Natürlich müssen wir auch die Konsequenzen unserer Entscheidungen tragen und das obwohl wir letztlich nie alle Fakten kennen.
Fokus
Fokussierung ist für das bestmögliche Ergebnis unerlässlich – aber auch um ein Sprintziel überhaupt zu erreichen.
Wir müssen vermeiden, dass wir durch uns selbst oder durch andere vom eigentlichen Sprintziel abgebracht werden und Arbeiten erledigen, die dem Sprint-Ziel nicht dienlich sind. Oder um es mit den Worten des agilen Manifests zu sagen: Die Kunst, die Menge nicht getaner Arbeit zu maximieren, ist essenziell.
Offenheit
Scrum als empirisches Vorgehen benötigt Offenheit, auf deren Basis informierte Entscheidungen getroffen werden können.
Der Wert der Offenheit spiegelt sich in zweierlei Aspekten wider: In der Bereitschaft des Einzelnen, sich auf neue Praktiken Techniken und Denkweisen einzulassen, diese auszuprobieren und so vielleicht zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Andererseits in einem transparenten Umgang mit Informationen – ganz gleich ob es um Anforderungen, Hindernisse oder den Projektfortschritt geht. Nur so ist kontinuierliche Verbesserung möglich.
Respekt
Scrum ist Teamarbeit. Für eine effektive Zusammenarbeit ist gegenseitiger Respekt eine Grundvoraussetzung. Das bedeutet nicht den großen Macker raushängen zu lassen oder umgekehrt den anderen Personen alles durchgehen zu lassen. Wir sollten aber die Menschen mit ihren individuellen Grenzen akzeptieren, individuelle Beiträge würdigen und die unterschiedlichen Standpunkte in Betracht ziehen – auch auf die Gefahr hin, dass wir unsere eigenen Standpunkte dabei überdenken.
Bloß keinen Cargo-Kult veranstalten
Die Methode Scrum baut auf diesen Werten auf.
Die einzelnen Praktiken haben alle ihre Berechtigung, aber diese blind nachzuahmen, ohne den Werten eine Bedeutung beizumessen, ist Cargo-Kult. Nicht die Prozesse machen Teams erfolgreich, sondern die Kombination aus einem gemeinsamen Wertesystem und einem empirischen Vorgehen.
Wer nur Wert auf formale Richtigkeit legt, sollte sich nicht wundern wenn das in eine sinnlose Rauferei ausartet.
Super beschrieben. Toller Beitrag, ich möchte Scrum verinnerlichen.
Ein vorbildliches Verhalten notwendig um das Ding im Team zu implementieren.
Zunächst mal schauen was kann ICH tun um im Leben ANDERER Menschen etwas zum positiven zu verändern…
LG
Viktor Ott
Super Beitrag, danke!
Mit freundlichen Grüßen,
Sebastian
P.S.: Scrum ist keine Methode