Peer Recruiting – What the heck?

In einer klassischen Unternehmensorganisation entscheidet häufig der Chef oder eine Personalabteilung über die Einstellung von Mitarbeitern. Aber macht das im Hinblick auf...

Written by Patrick Schönfeld · 1 min read >

In einer klassischen Unternehmensorganisation entscheidet häufig der Chef oder eine Personalabteilung über die Einstellung von Mitarbeitern. Aber macht das im Hinblick auf selbstorganisierte Teams auch Sinn? Was, wenn man die Entscheidung in die Teams verlagern will? Geht das überhaupt?

Bei Sipgate tragen alle Mitarbeiter Personalverantwortung, denn die Teams entscheiden selbst über Einstellungen und Kündigungen. Für Sipgate funktioniert das, wie sie im Interview mit t3n verraten, und hat sogar einen positiven Nebeneffekt für die Bewerber: eine zugesicherte persönliche und individuell auf den Bewerber zugeschnittene Rückmeldung innerhalb von 24 Stunden.

Verständliche Bedenken

Warum eigentlich nicht – könnte der geneigte Agilist sagen – ist doch nur konsequent in Hinsicht auf Selbstorganisation und so.

Nun fände aber zumindest ich es nicht verwunderlich, würde man sogar in eher partizipativ geführten Unternehmen auf gewisse Vorbehalte treffen. Schließlich könnte sich der Chef ein paar Fragen stellen wie:

  • Wie ist das rechtlich?

  • Können und wollen die Teams das? Und – will ich die Entscheidungsgewalt darüber überhaupt abgeben?

  • Wie regelt man das mit dem Gehalt?

Durchaus nachvollziehbare Fragen – und ich denke auch nicht, dass man zwingend auf Peer Recruiting in derart konsequenter Form setzen muss.

Die Chef-Komfortzone

Generell sollten die Mitarbeiter aber meiner Meinung nach an Personalentscheidungen beteiligt werden. Schließlich sitzen sie direkt am Drücker, wissen also welche Arbeit gemacht werden muss und was es dazu braucht. Dieses Wissen nicht zu nutzen wäre meiner Ansicht nach fahrlässig.

Schließlich ist die Idee, jemanden aus den Teams (beispielsweise den Teamleiter) einzubeziehen und etwa „technische Interviews“ zu führen, auch im ein oder anderen klassich(er) organisiertem Unternehmen schon angekommen. Vielleicht reicht das – vielleicht besteht da aber auch noch Verbesserungspotenzial.

Und deshalb halte ich es für sinnvoll, sich als Chef zu fragen, ob hinter Bedenken ein tatsächliches Risiko oder nur die Grenze der eigenen Komfortzone steht. Denn die zu überwinden ist sicherlich nicht der einzige, aber vielleicht einer der schwersten Aspekte bei diesem Thema.

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